Erster Enser König des Jahres regiert mit Ehefrau Tanja / Schützenvogel erweist sich als zäh
Ungewohnt lange mussten sich die St.-Lambertus-Schützen in Bremen gedulden, ehe ihr neuer König am Samstagmittag feststand: 336 Schuss waren notwendig, um die letzten Reste des Schützenadlers „Armin“ aus dem Fang zu befördern. Der Jubel fiel dafür natürlich umso größer aus und sorgte für einen würdigen Höhepunkt am zweiten Festtag. Denn seinen Anfang hatte das Fest bereits am späten Freitagnachmittag. Pünktlich machte sich der Schützenzug auf den Weg, machte Brudermeister Dirk Brüggemann, dem Königspaar Jan Häken und Gloria Russell sowie Pastor Carsten Scheunemann die Aufwartung. Im Park am Spring folgte das mit dem Aufsetzen des Schützenvogels der erste Höhepunkt des Festwochenendes. Der zweite Festtag begann wie in jedem Jahr mit dem Wecken durch die Musiker vom Musikzug Bremen. Sehr gut besucht waren dann anschließend auch die Schützenmesse und die Totenehrung am Ehrenmal auf dem Bremer Friedhof.Zum nachfolgenden Ehrungsmorgen war die Schützenhalle proppenvoll. Die Brudermeister Dirk Brüggemann und Georg Humpert konnten wieder zahlreiche Ehrungen vornehmen. Unter ihnen die Jubel-Königspaare Hubert und Gerda Jonas (25 Jahre), Thomas Rei-ßing und Marianne Tillner (40 Jahre) sowie Königin Elisabeth Heierhoff, die vor 65 Jahren die Regentin der Lambertusschützen war. Auch zahlreiche Schützenbrüder wurden für langjährige Treue geehrt (mehr dazu in der kommenden Ausgabe). Am Samstagnachmittag gingen das Schützenfest im Park am Spring weiter. Nachdem zuerst die Jungschützen den Prinzen der Bruderschaft ermittelten, in dem sie auf den kleinen Schützenvogel anlegten, war es Eric Loewer, der den entscheidenden Schuss setzte. Danach ging es gleich weiter unter der Vogelstange – doch diesmal brauchten die Gäste etwas Geduld. Nicht etwa weil lange Schießpausen eingelegt wurden, an Anwärtern auf die Regentschaft fehlte es überhaupt nicht, der Schützenadler Armin erwies sich als sehr standhaft und es dauerte viele Schüsse, bis er überhaupt einmal Federn lassen musste. Erst mit dem 336. Schuss und nachdem er sich bis zuletzt mit Bernd Immig in einem heftigen Wettstreit befand, gelang es Heinz Schäfer, sich die Regentschaft bei den Lambertusschützen zu sichern und somit erster Enser Regent in der Schützenfestsaison 2018 zu werden. Zu seiner Königin wählte er seine Ehefrau Tanja, die aber das Vogelschießen nicht verfolgt hatte und erst in der Schützenhalle gekrönt wurde. Das neue Regentenpaar wurde am Abend noch von dem Schützenvolk und vielen Besuchern aus Nah und Fern bis zum frühen Sonntagmorgen gebührend gefeiert. Wenige Stunden später standen die neuen Majestä- ten dann im Mittelpunkt. Gemeinsam mit ihrem farbenprächtigen Hofstaat wurden sie von den Schützenbrüdern zu Festzug und Parade abgeholt. Eine Neuerung gab es zu den Vorjahren bei der Parade, denn das Königspaar und der Hofstaat, wurden auf der gegen- überliegenden Seite, vor der Gärtnerei Luttermann, platziert und ließen den Festzug vorbei marschieren.
Foto & Text: Soester Anzeiger